Einmal im Leben pünktlich koZen!

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Einmal im Leben pünktlich KoZen Zu Fuß, im Laster, mit Trecker oder dem Dreirad – scheiß egal – ab auf die Straße!

Seit mehreren Wochen schon setzt die Stadt und ihre Handlanger*innen auf eine Zermürbungstaktik. Erst wird auf der Hälfte des Schulhofs des Kollektiven Zentrums (koZe) ein Zaun errichtet und rund um die Uhr von der Polizei bewacht. Dann, schon wieder unangekündigt und unter Hilfe von massiver Polizeigewalt, wird dieser Zaun noch enger gezogen und auch der von uns gemietete Hof verschwindet. Dieser jüngste Kampf um selbstverwaltete Räume in der Stadt ist nur ein Fall in einer Reihe von Auseinandersetzungen mit privaten Investor*innen und Politiker*innen. Immer wieder werden die Interessen der Privatwirtschaft gegen die der Bewohner*innen und Kulturschaffenden durchgesetzt. Diese unerträgliche Verwertungspolitik der Stadt ist ein Angriff auf uns alle!

Am 17.10. ist es vorbei mit der Ruhe im „Tourisparadies“ Hamburg. Steigt in eure Karren, lasst die Motoren knattern, seid laut und unerzogen! Wir wollen selbst bestimmen wo und wie wir leben. Wir wollen unkommerzielle, selbstverwaltete Orte schaffen, ohne dafür überwacht und schikaniert zu werden. Wir lassen uns nicht vertreiben! Wir wollen unabhängige Kultur und Politik etablieren – ohne kommerzielle Verwertung!

Unser Protest richtet sich nicht nur gegen den Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) und die richtungsweisenden Entscheidungen der Finanzbehörde, die das kollektive Zentrum in seiner Existenz bedrohen, sondern auch gegen eine Stadtpolitik, die kulturelle Freiräume privatwirtschaftlichen Interessen seit Jahren unterordnet. Der Kampf um das Autonome Zentrum Altona, die Rote Flora, die tragischen Räumungen von Bambule, die Vertreibung Zomias aus Wilhelmsburg und der Konflikt um den Wagenplatz Borribles sind nicht vergessen und schon gar nicht vergeben. Die Uhr tickt… Unsere Solidarität ist ungebrochen!

Wir fordern den Erhalt und die Erweiterung des kollektiven Zentrums im Münzviertel, eine öffentlich-politische Auseinandersetzung des Konzepts „Schule für kollektive Intervention“ und Raum für Gegenentwürfe zum kapitalistischen Alltag. Dazu gehören selbstorganisierte Kulturprojekte, emanzipatorische Freiräume, Wagenburgen, solidarische Wohngemeinschaften und gelebte Utopien. Unser Ziel ist es, dass wir alle entsprechend unseren Interessen und Fähigkeiten sein und leben können. Wir fordern eine Stadtentwicklung mit allen und für alle statt Leerstand und Gentrifizierung! Diese Stadt braucht keine Luxusappartements, Bonzen-Boutiquen und überteuerte Microappartements für den Teil der Bevölkerung, der kauft was er will. Unsere Wohnräume sind kein Spielplatz für Spekulant*innen. Wir wollen selbst aushandeln und entscheiden, wie wir unsere Umwelt gestalten und lassen uns unsere Wünsche und Bedürfnisse nicht vom Senat oder seelenlosen Investor*innen diktieren. Wir bringen unseren Widerstand zum Ausdruck und in die Öffentlichkeit.

Lasst die Wagen los – die Stadt denen, die darin leben!

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